Die Vorstellung, dass Nachhaltigkeit und Innovation unvereinbar seien, ist noch immer erstaunlich weit verbreitet. Viele Unternehmen gehen davon aus, dass nachhaltige Praktiken den Fortschritt verlangsamen, die Kosten erhöhen oder vom Kerngeschäft ablenken. Doch diese Annahme entspricht längst nicht mehr der Realität erfolgreicher Unternehmensentwicklung. In der heutigen Wirtschaft ist Nachhaltigkeit keine Einschränkung – sie ist die Voraussetzung für langfristige Relevanz, Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.
Früher wurde Nachhaltigkeit oft als separates Thema behandelt: als regulatorisches Muss, als Marketinginstrument oder als nachträgliche Ergänzung. Innovation hingegen galt als zukunftsorientiert, disruptiv und schnell. Doch mit zunehmendem Umweltdruck, strengeren Vorschriften und steigenden Kundenerwartungen ist die Vorstellung, dass diese beiden Prioritäten im Widerspruch stehen, überholt.
Einige große Technologiekonzerne integrieren heute bereits recycelte Materialien und neue Fertigungsprozesse in ihre Produkte. Diese Maßnahmen stoßen zwar immer wieder auf kritische Stimmen und genaue Überprüfung, zeigen aber, dass Nachhaltigkeit und Innovation nicht zwangsläufig Gegensätze sein müssen.
Wichtig ist, das Thema nüchtern zu betrachten: Es geht weniger um perfekte Lösungen, sondern um einen klaren Trend hin zu mehr Ressourceneffizienz und längerer Nutzungsdauer. Einige Hersteller – zum Beispiel Fairphone – haben Geschäftsmodelle entwickelt, die auf nachhaltigem Design beruhen. Dazu gehören modulare Smartphones, die repariert und aufgerüstet statt vollständig ersetzt werden. Auf diese Weise verlängert sich die Lebensdauer der Geräte und das Abfallaufkommen wird reduziert (source).
Nachhaltigkeit wird zunehmend auch als wirtschaftliche Chance verstanden. Laut einer weltweiten Umfrage von Morgan Stanley im Jahr 2024 betrachten inzwischen mehr als 80 % der Unternehmen Nachhaltigkeit als potenziellen Treiber von Profitabilität, Umsatz und Cashflow (source). Im Detail: 81 % der befragten Führungskräfte erwarten, dass Nachhaltigkeit in den nächsten fünf Jahren die Profitabilität verbessert, und 79 % rechnen mit Umsatzsteigerungen.
Es geht hier nicht um Imagepflege, sondern um die strategische Erkenntnis, dass nachhaltigere Produkte, Dienstleistungen und Lieferketten besser zu den Marktbedingungen der Zukunft passen.
Technologie spielt eine entscheidende Rolle in diesem Wandel. Digitale Tools ermöglichen es Unternehmen, Ressourcennutzung zu messen, Emissionen zu verfolgen, Abfall zu reduzieren und die Effizienz von Logistik bis Produktdesign zu steigern. So können Energiemonitoring-Systeme mit IoT-Sensoren den Stromverbrauch in Gewerbegebäuden laut Internationaler Energieagentur um 20–30 % senken (source).
Der Umstieg von lokalen IT-Infrastrukturen auf Cloud-Lösungen reduziert den Hardwarebedarf und die Emissionen – und verbessert gleichzeitig die Skalierbarkeit. Selbst kleinere Prozessoptimierungen wie die Digitalisierung von Beschaffungsprozessen oder die Umstellung auf papierlose Dokumentation führen im großen Maßstab zu messbaren Effizienzgewinnen.

Auch im Bereich IT-Ausstattung unterstützt Mieten statt Kaufen sowohl Nachhaltigkeit als auch Innovation. Mietmodelle sorgen für eine effizientere Nutzung von Hardware, verlängern die Lebensdauer von Geräten und reduzieren Investitionskosten. Unternehmen können ihre Ausstattung flexibel an den aktuellen Bedarf anpassen und vermeiden Überkäufe oder vorzeitige Ersatzbeschaffungen.
Plattformen wie fonlos operationalisieren dieses Modell, indem sie digitales Inventarmanagement, Lifecycle-Tracking und Aufbereitung sowie DSGVO-konforme Datenslöschung zurückgeführter Firmengeräte anbieten – eine ressourcenschonende und nutzenmaximierende Alternative zur traditionellen Beschaffung. Und mehr als das: Sind Geräte nicht nutzbar, werden sie geschreddert und das Material recyelt.
In unserem Verständnis bedeutet Nachhaltigkeit vor allem maximale Nutzung und Langlebigkeit.
Digitale Geräte sind kurzlebig und werden schnell durch neue Modelle ersetzt. Je länger und häufiger sie und ihre Komponenten eingesetzt werden – bis hin zur Wiederverwertung der Rohstoffe –, desto nachhaltiger sind sie. Klassische Kaufentscheidungen führen dagegen oft zu Fehlinvestitionen: zu viel, zu wenig oder schlicht das falsche Gerät. Die Folge sind ungenutzte Technikbestände oder Geräte, die am Ende ihres Lebenszyklus weitergegeben, aber kaum sinnvoll genutzt oder recycelt werden. Miet- und Lifecycle-Modelle reduzieren diese Ineffizienzen, indem sie Geräte kontinuierlich im Einsatz halten, professionell aufbereiten und gezielt zurückführen.
Die überholte Vorstellung, dass Unternehmen sich zwischen Nachhaltigkeit und Innovation entscheiden müssen, wird zunehmend von einer realistischeren Sichtweise verdrängt: Beide sind eng miteinander verbunden. Unternehmen, die Nachhaltigkeit als Gestaltungsprinzip begreifen – und nicht nur als Kommunikationsstrategie –, entwickeln oft schnellere, widerstandsfähigere und wettbewerbsfähigere Angebote. Für Organisationen, die sich in einer Phase raschen technologischen Wandels und verschärfter Umweltauflagen bewegen, ist nachhaltige Innovation kein Widerspruch. Sie ist der nächste logische Schritt.


